Native sustainabilty & digital indians

Neueste Entdeckung auf unserem Streifzug durch das Unterholz der Grossstadt stellt obiges Exemplar dar, das für uns Bote und Mahner zugleich ist. Wir fragen uns wie die hiesigen Grossstadtindianer wohl aussehen mögen – barfüssig, mit Federschmuck und wilder Gesichtsbemalung? Nein, wohl eher urban-casual auf beräderten Pferden, mit leuchtenden LapTops in ihren nächtlichen Betonzelten, trotz alledem aber Mutter Erde im Herzen. Schon komisch welchen Boom auf einmal die Natur in Design, Innenarchitektur und Werbung erlebt, spüre ich das gerade alleine so? Federn an Hüten, Blumen auf Kleidern, Holz- und Steindeko überall, und jeder ist so bunt und Eins mit dem Planeten. Jedenfalls kommt dies momentan stark hoch, selbst in der Streetart, die wir mal als subversiv-feinfühligen Indikatoren von Gesellschaftsentwicklung ansehen wollen. Natur wird wieder sexy und Sex sells. Aja, apropos, wer die NGO fuck for forest noch nicht kennt, diese sollte hier auch mal Erwähnung finden als eine Art des kreativ-sinnlichen Umweltschutzes.

Generell bekommt man gerade das Gefühl als ob sich eine über Jahrunderte unterdrückte Sehnsucht nach einer Verbindung mit der Natur wieder erhebt oder ist es doch nur ein Trend, gemacht von Marketingexperten, denen langsam die Themen ausgegangen sind? Wie war das noch mit der Romantik, kommt diese zurück oder hat das alles noch eine ganz andere Färbung? Glaubt man Susan Baker und Kollegen mit ihrem mehrstufigen Entwicklungskonzept von Nachhaltigkeit, so erreichen wir die „ideale“ Nachhaltigkeit erst dann, wenn wir das anthropozentrische Naturverständnis hinter uns lassen. Der Mensch muss erst wieder demütig seine Rolle als Bestandteil des Systems begreifen und sich nicht als übermächtiger Designer, Former und Lenker des Ganzen gebärden. Sind diese ganzen Anzeichen also kleine seismographische Beben vor dem dem grossen Kulturwandel oder ist doch wieder alles nur Fassade?

Falls ihr urbanen Waldkinder und Nachhaltigkeitskrieger da draussen Bilder von Euch oder ähnlichen Entdeckungen im Stadtraum habt, dann schickt uns das Material und wir stellen es zusammen. Dies soll allerdings kein Aufruf zu strafrechtlich verfolgbaren Handlungen darstellen – wir verstehen uns.

Sonnige Stickerattacke

Atomkraft? Nein Danke! – ein Grossteil der Bevölkerung ist sich einig. Doch was, wenn die Bundesregierung am Volk vorbei die Laufzeiten der AKWs verlängert? Wem das am meisten nützt, ob die Massnahme wirklich die Grundlast stützt und erneuerbar-dezentrale Energien davon gleichermassen gewinnen, wollen wir nicht auch noch diskutieren. Wir beobachten in dem ganzen Prozess vermehrt das Auftreten von den bekannten gelb-roten Stickern im öffentlichen Raum. Der Protest artikuliert sich nicht nur per Demo auf der Strasse sondern auch in Form bunter Aufkleber an Strassenbahnhaltestellen, auf Bänken und Verkehrsschildern. Wo kommen die Stickerflut plötzlich her? Erinnert sich angesichts der momentanen Situation ein jeder an die letzten Exemplare in seinem Schreibtisch, steckt womöglich eine Lobby dahinter oder eine politische Partei? Obwohl es ja eigentlich das Relikt einer zurückliegenden Zeit ist, so ist er doch hochaktuell und findet immer mehr Verwendung. Dass der Diskurs dadurch weiter angetrieben wird scheint offensichtlich, das Mobilisierungspotential bleibt allerdings im Nebel. Das Peachbeach Designkollektiv hat den Klassiker runderneuert und ihm ein zeitgenössisches Aussehen verschaft, der nun auch styleverliebte Menschen die Möglichkeit gibt, sich als Atomkraftgegner zu outen.

Selbst im Online-Bereich machen sich die runden rot-gelben Protest-postIts breit. Über das Twibbon-Tool kann jeder, der sich die Arbeit mit einem Bildbearbeitungsprogramm ersparen will, das kleine AND-Tag anstatt auf seine Jacke auf sein Profilfoto bei facebook laden. Kreativer Protest nach unserem Geschmack. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit an den online-Petitionen des Bundestages Teil zu nehmen, aber wir mögen die unorthodoxen Methoden.

Richtige Zeichen und Signale setzt man meiner Meinung nach allerdings immer noch mit dem Wechsel zu Ökostrom. Hier gibt es alle Infos.

Edel Ali Fresh verlässt die Nachhaltigkeits-Guerilla

Soeben haben wir ein Schreiben von einem kölner Rechtsanwaltsbüro bekommen, in dem wir auf eine Rechtswidrige Nutzung von Bildmaterial hingewiesen werden.

Unser Mitblogger Edel Ali Fresh hat es leider versäumt, sich die Rechte für ein Foto vom Hoppelhase Hans auf Mallorca einzuholen, dessen Bild er für den Artikel ‚Ökologische Potenz‘ verwendet hatte.

Als gemeinnütziger Verein haben wir natürlich nicht die Möglichkeit die angedrohte Vertragsstrafe von 5.100 Euro zu zahlen.

Leider verliefen alle unsere Kontaktversuche zu Herrn Edel Ali Fresh, um die Sache abschließend zu klären, ins Leere. Als Betreiber des Blogs www.nachhaltigkeits-guerilla.de und Vorstand des Vereins Nachhaltigkeitsguerilla e.V. habe ich mich letztendlich dazu durchgerungen, alle Einträge von Edel Ali Fresh zu löschen und auf Kulanz des Klägers zu hoffen.

Andererseits nehme ich dies als Chance zu einem ‚Neuanfang‘ und einer Umorientierung des Blogs – weg von Böswilligkeit, Ironie und Angriffslust, hin zu eigenen Ideen – so wie der Blog und auch der Verein anfangs konzipiert wurde.

Auch wenn ich Edel Ali Fresh´s direkte, etwas böswillige, Art des Schreibens persönlich mochte, so muss ich nun leider sagen: Edel Ali, falls Du diesen Eintrag liest, melde Dich, bitte, damit wir über ein weiteres Vorgehen sprechen können. Ansonsten: „ahoi – Helden ’sterben‘ früh“.