Jetzt inserieren: Streetlife – das Magazin für den modernen Obdachlosen
Es gibt jede Menge Stiftungen und Fördertöpfe, die sich die Armutsbekämpfung auf die Fahne geschrieben haben. Dement- sprechend gibt es auch jede Menge Fördernehmer, die sich Projekte ausdenken, die, naja, der Armutsbekämpfung dienen.
Bei meinen Recherchen und der Netzwerkarbeit fällt mir immer wieder auf, dass Soziale Einrichtungen, die z. B. Sozialarbeiter auf die Strasse schicken, um mit ‚Menschen mit Armutserfahrung‘ zu arbeiten, sich vor Anfragen manchmal gar nicht retten können. Obdachlose sollen interviewt werden, Fragebögen müssen ausgefüllt werden etc. Es entsteht so etwas, wie eine Konkurrenz um die Kundenkategorie ‚Mensch, dem geholfen werden soll‘.
„Komm zu uns, bei uns gibt´s die bessere Suppe“, denn da, wo es die besten Suppen gibt, und somit die meisten ‚Kunden‘ bedient wurden, da fließt auch die nächste Förderung hin…
Meine Idee: Wir gründen eine Zeitschrift für den modernen Obdachlosen. Hier können alle sozialen Einrichtungen, Forscherteams und Charma-Jäger inserieren und um ‚Kunde Obdachloser‘ werben.
Streetlife – das Magazin für den modernen Obdachlosen
Nachtrag vom 22.11.2011: …ach, sieh an, eine vergleichbare Zeitschrift gab es sogar schon mal: „Der Kunde. Zeit- und Streitschrift der Internationalen Bruderschaft der Vagabunden.“ Erscheinungsweise: „in zwangloser Folge“. Auflage: 1000. Preis: 30 Pfg., „Kunden, die unterwegs sind, bezahlen nichts“. Klingt nach einem guten Konzept… (vgl. Datenbank des deutschsprachigen Anarchismus unter http://ur.dadaweb.de/dada-p/P0001693.shtml)
Guter Witz :)))
Dann sollen die Sozialfirmen für die Werbung in der Zeitung bezahlen und die Obdachlosen bekommen Geld, damit sie den Druckmist überhaupt nehmen. haha
Gruss